Koreanischer Karottensalat

Ich erinnere mich noch genau an den Duft der Gewürze, der mir als Kind auf dem Wochenmarkt in Odesa in die Nase stieg. Zwischen den bunten Ständen voller Obst, Gemüse und eingelegtem Gemüse gab es einen kleinen Platz, an dem eine ältere Dame immer ihre Salate verkaufte. Ihr Tisch war unscheinbar, aber ich wusste genau, was ich wollte: den koreanischen Karottensalat.
Meine Mutter kaufte dort regelmäßig ein. Während sie Preise verhandelte oder das beste Gemüse aussuchte, stand ich schon bei der Frau mit dem Karottensalat. Ich war höchstens sieben oder acht, aber ich konnte den Geschmack nie vergessen. Scharf, süß-sauer, mit einem Hauch von Knoblauch und dem Duft gerösteter Korianderkörner. Es war etwas ganz Besonderes, anders als alles, was wir sonst aßen.
Damals wusste ich nicht, dass der Salat eigentlich gar nicht koreanisch im ursprünglichen Sinn war. In der Sowjetunion hatten viele Koreaner ihre Heimat verloren und brachten ihre Küche mit. So entstand dieser Karottensalat – angepasst an die Zutaten, die man vor Ort hatte. In vielen Ländern der ehemaligen UdSSR wurde er zu einem festen Bestandteil der Marktkultur. Auch bei uns in Odesa.
Später, als ich älter wurde und auszog, vermisste ich diesen Geschmack sehr. In keinem Supermarkt fand ich etwas Vergleichbares. Also fing ich an, selbst zu experimentieren. Ich fragte meine Mutter, suchte alte Notizen, sprach mit anderen aus meiner Kindheit. Und irgendwann hatte ich das richtige Rezept.
Heute bereite ich den Salat regelmäßig zu – nicht nur für mich, sondern auch für Freunde und Familie. Viele kennen ihn nicht, sind aber begeistert, wenn sie ihn probieren. Für mich ist es nicht nur ein Rezept. Es ist ein Stück Heimat, ein Moment Kindheit, eingefangen in Geschmack und Duft.
Mit diesem Rezept möchte ich meine Erinnerung mit dir teilen. Vielleicht weckt es auch bei dir ähnliche Gefühle – oder es wird einfach ein neuer Lieblingssalat. So oder so: Lass es dir schmecken.*
Koreanischer Karottensalat
Gang: BrotSchwierigkeit: Easy6
Portionen20
Minuten1
Stunde30
MinutenZUTATEN:
1 kg Karotten
5 Knoblauchzehen
100 ml Sonnenblumenöl
50 ml Weinessig
1 TL Salz
3 EL Zucker
1 TL Korianderkörner
1 TL Pfefferkörner
- Karotten schälen und mit einer Reibe in feine, lange Streifen raspeln (idealerweise mit einer Julienne-Reibe).
- In einer großen Schüssel die geraspelten Karotten mit Salz und Zucker vermengen. Etwa 15–20 Minuten ziehen lassen, damit sie Wasser verlieren und etwas weicher werden.
- In einer Pfanne die Koriander- und Pfefferkörner ohne Öl kurz anrösten, bis sie aromatisch duften. Dann in einer Mörser zerkleinern. Mit Öl, Weinessig, fein geriebenen Knoblauch vermischen und unter die Karotten mischen.
- Den Karottensalat mindestens 4 Stunden (besser über Nacht) im Kühlschrank durchziehen lassen.
NOTIZEN:
*Geschrieben mit ChatGPT




